Vita Contemplativa


vortrag – Stillemeditation – Gespräch in der Hospitalkirche

Das Christentum lebt aus einem jahrtausendealten, reichen Schatz spiritueller Erfahrungen. Die Reihe Vita Contemplativa lädt ein zu einer Begegnung mit bedeutenden Texten, Persönlichkeiten, Erfahrungswegen geistlichen Lebens aus Vergangenheit und Gegenwart.

Jeweils dienstags, 18:00 Uhr bis ca. 19:30 Uhr (wenn nicht anders angegeben).

MIT: Dr. Karlheinz Bartel, Siegfried Finkbeiner, Regina M. Frieß, Dr. Karin Grau, Dr. Karl Hardecker, Hella Kaupp, Dr. Katrin Köhl, Sven Kosnik, Gertraude Kühnle-Hahn, Dr. Armin Münch, Dr. Günter Renz

KOSTENBEITRAG: entfällt


Dienstag, 06.05.25, 18:00-19:30 Uhr, Hospitalkirche

Zur Theologie von Hilde Domin

Hilde Domin (1909-2006) teilte das Schicksal vieler jüdischer Schriftstellerkolleginnen, dass sie nur im Exil überleben konnte und dort ihren eigenen Stil entwickelte. Nach mehreren Exilstationen lebte sie aber wieder in Deutschland, bis zu ihrem Tod.

Als Lyrikerin versucht sie das Schwere beim Namen zu nennen und damit seine Last zu heben und einen Raum zu eröffnen, in dem die Welt leichter wird. Hierbei verwendet sie häufig biblische Motive. Deren Gestaltung lässt erkennen, dass ihre Lyrik theologisch grundiert ist.

Der Vortrag geht der Bewegung ausgewählter Gedichte nach und lädt zur Entdeckung der von Domin eröffneten Räume ein.

MIT Dr. Karl Hardecker

 

Dienstag, 20.05.25, 18:00-19:30 Uhr, Hospitalkirche

Die innere Transzendenz

Augustin, einer der bedeutendsten Lehrer der Kirche, schrieb: »Gott ist uns näher als wir uns selber sind.« Die christliche Mystik ist dieser Wirklichkeit seit jeher auf der Spur. Unterstützt wird sie dabei von der Tiefenpsychologie, die das Erleben der Seele deuten kann und Heilungsprozesse der Selbsterkenntnis fördert. »Wir besitzen als Menschen in der Tiefe die gleiche Basis, aus der wir den Urgrund des Seins erfahren können, gleich welcher Kultur oder Religion wir angehören« sagte Willigis Jäger einmal.

MIT Siegfried Finkbeiner

 

Samstag, 24.05.2025, 10:00-14:00 Uhr, Hospitalhof

Meditationsangebot im Rahmen der Vita Contemplativa

In der Tradition christlicher Mystik ist Kontemplation eine besondere Form der Meditation. Dieser Weg kann uns in eine Ruhe leiten, die dadurch entsteht, dass sich das „Alltags-Ich“ zurücknimmt und Raum schafft für eine innere Aufmerksamkeit.

Um zu achtsamer Präsenz zu finden, sind Übungen hilfreich, die uns aus der Zerstreuung und Ablenkung zurückholen und überraschend neue Perspektiven eröffnen.

Das Angebot richtet sich an Interessierte, die, unabhängig von bereits gemachten Erfahrungen, nach Zugang zur Meditation suchen oder diesen vertiefen möchten. Dabei lassen wir uns von Weisheitstexten inspirieren und stimmen uns mit Körper- und Atemübungen, achtsamem Gehen und Gebetsgesten auf die Stille und das Geheimnis der göttlichen Gegenwart in uns und dieser Welt ein.

Es besteht auch die Möglichkeit für Fragen, Klärungen und Austausch.

Leitung: Hella Kaupp, Meditationsbegleiterin (Frankfurter Schule für Kontemplation), Geistliche Begleiterin

Kostenbeitrag: (nach Möglichkeit) je 20,- € (bitte mitbringen)

 

Dienstag, 03.06.25, 18:00-19:30 Uhr, Hospitalkirche

Das große Staunen – Naturwissenschaft und ihre Spiritualität

Naturwissenschaftler:innen möchten verstehen und erklären und geraten dennoch oder gerade deshalb ins Staunen. Mit dem Staunen öffnet sich ein Raum für Reflexion und mehr. Insbesondere in der Kosmologie und Physik stellen sich zudem Fragen nach dem »Ganze«“. Mit offenem Ausgang.

MIT Dr. Günter Renz

 

Dienstag, 17.06.25, 18:00-19:30 Uhr, Hospitalkirche

Glauben heute

Der Einfluss des Christlichen Glaubens auf die westlichen Gesellschaften geht weltweit kontinuierlich zurück, in einem signifikanten Ausmaß bei Konservativen wie bei Progressiven.

Ist die tiefere Ursache neben dem »Verwöhnungsaroma« Wohlstand die Tatsache, dass wir die Stärken unseres Glaubens nicht überzeugend und nicht attraktiv genug vermittelt haben?

Wir wollen darüber nachdenken und uns darin vergewissern, was die Stärken unseres Glaubens sind.

MIT Dr. Karlheinz Bartel

 

Dienstag, 01.07.25, 18:00-19:30 Uhr, Hospitalkirche

Jean-Pierre de Caussade – Sakrament des gegenwärtigen Augenblicks

Wo Zukunft noch nicht angebrochen und Vergangenheit schon vorbei ist, erstreckt sich das »Jetzt« – wahrnehmbar in der eigenen Achtsamkeit. Auch wenn Mystiker:innen von der Sehnsucht sprechen, dass das Göttliche in ihnen zur Entfaltung drängt, geht es um die Suche nach einer Alltagsgestaltung auf diesem Weg.

Der Jesuit J.P. de Caussade (1675-1751) wirkt mit seiner Rede vom »Sakrament des gegenwärtigen Augenblicks« inspirierend bis in die Gegenwart hinein. Was uns von Augenblick zu Augenblick begegnet, das belehrt uns und ist die Spur einer ganz alltäglichen Kostbarkeit, die bereit ist, sich unmittelbar vom göttlichen Willen führen zu lassen.

MIT Hella Kaupp

 

Samstag, 12.07.2025, 10:00-14:00 Uhr, Hospitalhof

Meditationsangebot im Rahmen der Vita Contemplativa

In der Tradition christlicher Mystik ist Kontemplation eine besondere Form der Meditation. Dieser Weg kann uns in eine Ruhe leiten, die dadurch entsteht, dass sich das „Alltags-Ich“ zurücknimmt und Raum schafft für eine innere Aufmerksamkeit.

Um zu achtsamer Präsenz zu finden, sind Übungen hilfreich, die uns aus der Zerstreuung und Ablenkung zurückholen und überraschend neue Perspektiven eröffnen.

Das Angebot richtet sich an Interessierte, die, unabhängig von bereits gemachten Erfahrungen, nach Zugang zur Meditation suchen oder diesen vertiefen möchten. Dabei lassen wir uns von Weisheitstexten inspirieren und stimmen uns mit Körper- und Atemübungen, achtsamem Gehen und Gebetsgesten auf die Stille und das Geheimnis der göttlichen Gegenwart in uns und dieser Welt ein.

Es besteht auch die Möglichkeit für Fragen, Klärungen und Austausch.

Leitung: Hella Kaupp, Meditationsbegleiterin (Frankfurter Schule für Kontemplation), Geistliche Begleiterin

Kostenbeitrag: (nach Möglichkeit) je 20,- € (bitte mitbringen)

 

Dienstag, 15.07.25, 18:00-19:30 Uhr, Hospitalkirche

Wo sich berühren Raum und Zeit – Mascha Kaléko

Religion und Gottesglaube klingen immer wieder an in den Gedichten von Mascha Kaléko (1907-1975) – manchmal heiter und vertrauensvoll, manchmal nahezu ohne Worte, aber auch untröstlich oder aufbegehrend. Diese Spiritualität ist in keine Schublade zu stecken. Sie ist zutiefst persönlich und sie bleibt dabei irgendwie in der Schwebe. Mascha Kaléko bringt auch für das religiöse Leben verborgene Saiten zum Schwingen, bis heute.

MIT Dr. Karin Grau

 


Dienstag, 16.09.2025, 18:00-19:30 Uhr, Hospitalkirche

Nikolaus Graf von Zinzendorf – die Religion des Herzens

Visionär und Virtuose, Adeliger und Bischof, Flüchtlingshelfer und Globalisierungspionier, Poet und Prophet: Der faszinierende Brückenbauer mit den eingängigen Lebensdaten 1700-1760 wird 325 Jahre alt. Mit seiner leidenschaftlich-dynamischen Herzensreligion ist er seiner Zeit voraus. Aus seiner Frömmigkeit heraus stellt er sich der Spannung von Orthodoxie, Aufklärung und Pietismus und verbindet diese zukunftsweisend. Darüber wird er zum Gründer der Herrnhuter, Vorreiter der modernen Ökumene und Erfinder des Weltbestsellers namens »Losungen«.
Mit Benedikt Jetter

 

Dienstag, 30.09.2025, 18:00-19:30 Uhr, Hospitalkirche 

Koan – der Sprung ins Grenzenlose

Koans werden im Zen-Buddhismus als Meditationsaufgabe verwendet. Es sind sehr kurze, paradoxe Sätze, die dem rationalen Denken unverständlich erscheinen. Die Meditation mit einem Koan kann eine Erleuchtungserfahrung auslösen. Der Vortrag möchte einige Koans vorstellen. Es wird beschrieben, wie mit ihnen geübt werden kann. Schließlich soll die Brücke zum christlichen Glauben gezeigt werden. Auch die Bibel enthält Koans, die bei vielen Christen mystische Erleuchtungserfahrungen ausgelöst haben. Sie werden vorgestellt und zum Buddhismus in Beziehung gesetzt.

Mit Sven Kosnick

 

Dienstag,14.10.2025, 18:00-19:30 Uhr, Hospitalkirche

Liebe – Martin Luther Kings »Antwort auf die Probleme der Menschheit«

Martin Luther King Jr. (1929–1968) lebte eine aus biblischen Bildern und Spirituals gespeiste Frömmigkeit. Aus dieser Frömmigkeit begründet er sein gesellschaftspolitisches Engagement für Bürgerrechte und Menschenrechte. Seine großen politischen Reden beziehen sich folgerichtig auf biblische Motive und Bilder. Im Zentrum seiner Frömmigkeit steht die Liebe: Agape. Liebe hat verändernde Kraft. Erlösende Liebe kann zu befreiendem Leiden führen.

Mit Joachim L. Beck

 

 

Dienstag, 28.10.2025, 18:00-19:30 Uhr, Hospitalkirche

Tränen eines Künstlers – Friedensreich Hundertwasser

Tränen gehören als feste Symbole zum Werk Hundertwassers. Seine Persönlichkeit ist geprägt von den Kindheitserfahrungen im nationalsozialistischen Österreich. Die Mutter des als Friedrich Stowasser 1928 in Wien geborenen Künstlers war Jüdin. Hundertwassers Großmutter und Tante, mit denen er und seine Mutter nach der Zwangsübersiedlung in derselben Wohnung gelebt hatten, sowie zahlreiche andere Verwandte, wurden deportiert und ermordet.

Vor dem Hintergrund der geschichtlichen Ereignisse in Wien in der Zeit des Nationalsozialismus werden die Einflüsse der jüdischen Herkunft im Werk Friedensreich Hundertwassers beleuchtet.
Mit Dr. Joachim Hahn

 

Dienstag, 11.11.2025, 18:00-19:30 Uhr, Hospitalhof 

Sigmund Freud – Jenseits des Glaubens?

Im Film »Freud – Jenseits des Glaubens« (Matthew Brown, GB/USA 2023) trifft der erklärte Atheist Sigmund Freud auf den überzeugten Christen C. S. Lewis. Soeben ist der 2. Weltkrieg ausgebrochen, Freud mit einem Teil seiner Familie aus Wien nach London geflohen. Im Film nimmt Freuds Tochter Anna Anteil an dem kontroversen Diskurs der beiden antagonistischen Männer über die Liebe, den Glauben, die Zukunft der Menschheit und die große Frage, ob es einen Gott gibt. »Freud´s Last Session« nimmt auf eine dynamische Reise mit Gesprächen über das Diesseits und Jenseits mit, die wir gemeinsam aufnehmen und weiterspinnen.

Mit Dr. Inge Kirsner

  

Dienstag, 25.11.2025, 18:00-19:30 Uhr, Hospitalhof

Begrenzte Räume überschreiten – Karl Jaspers Philosophie

Jaspers gilt als Vorläufer einer interkulturellen Philosophie. Mit seiner Existenzphilosophie hat er Hilde Domin, Hannah Arendt, Hans-Georg Gadamer, Jürgen Habermas sowie Paul Ricœur stark geprägt.

Obwohl Transzendenz einer seiner Schlüsselbegriffe war, verstand sich seine Existenzphilosophie nicht religiös.

Jaspers ging es mit seiner Existenzphilosophie um den Gewinn von Freiheit. Dazu muss sich das Dasein ständig überschreiten, um in die Offenheit des Seins zu gelangen. In Chiffren der Existenz, die sich in Grenzerfahrungen des Daseins zeigen, wird für Jaspers Transzendenz erfahrbar.

Mit Dr. Karl Hardecker

  

Dienstag, 09.12.2025, 18:30-20:00 Uhr, Hospitalhof
Christoph Blumhardt – »Warten und Pressieren«

Christoph Blumhardt (1842–1919) führte im Kurhaus Bad Boll das Werk seines Vaters weiter, der dort als Seelsorger und Heiler gewirkt hatte. Der Sohn lebte mit der Vision vom Reich Gottes hier auf Erden. Enttäuscht von seiner Kirche und ihrem verbürgerlichten Christentum fand er seinen Weg: Im »Warten« war er ein Theologe der Hoffnung und im »Pressieren« prägte er die politische Theologie. Sie führte ihn zur Sozialdemokratie, deren Ziele er teilte: »Frieden, Gerechtigkeit, Solidarität«. Seine Leidenschaft galt nicht der Heilung einzelner Personen, sondern einer Befriedung der ganzen Menschheit und ihrer Welt.

Mit Albrecht Esche

 

Dienstag, 23.12.2025, 18:00-19:30 Uhr, Hospitalhof

Die Weihnachtsgeschichte spirituell erfahren

Kennen Sie das: Man hört eine sehr vertraute Geschichte und man hört weg, weil man sie kennt. Mit Dekonstruktion, einem Begriff aus der Philosophie Jacques Derridas, und Bibliodrama-Elementen wollen wir das Gegenteil erreichen. Es geht darum, die Weihnachtsgeschichte nach Lukas 2 ohne Scheu, auch historisch-kritisch zu betrachten, diesen Text vor allem aber Erfahrung werden zu lassen.

Mit Dr. Karlheinz Bartel

 

Dienstag, 13.01.2026, 18:00-19:30 Uhr, Hospitalhof

Alchemie – Die Suche nach dem »Weltgeheimnis«

Zwischen Naturbeobachtung und religiöser Erfahrung bestand in der frühen Neuzeit noch ein enger Zusammenhang. So suchten die Alchemisten natürliche Stoffe zu veredeln und entdeckten das Porzellan als das weiße Gold. Auf der anderen Seite fanden sie heraus, dass sich in der Seele ein Entwicklungsprozess abzeichnet, dessen Ziel die Ganzheit des Menschen ist. Diesen Prozess haben sie in einer besonderen Bild- und Symbolsprache abgebildet, die Jakob Böhme, Paracelsus, C. G. Jung und auch Joseph Beuys aufgenommen und verarbeitet haben.

Mit Siegfried Finkbeiner

 

Dienstag, 27.01.2026, 18:00-19:30 Uhr, Hospitalhof 

Die Ochsenbilder des Zen und der Kreuzweg

Die zehn Bilder vom »Ochs und seinem Hirten« sind eine im chinesischen, koreanischen und japanischen Zen-Buddhismus bekannte Allegorie für den Erleuchtungsweg. Dabei geht der Weg durch das »Nichts«. Auch wenn dieser Bilderzyklus zunächst exotisch anmutet, könnte es reizvoll sein, ihn mit dem christlichen Kreuzweg in Beziehung zu setzen und dabei spirituelle Ähnlichkeiten zwischen Ost und West zu erspüren.

Mit Dr. Armin Münch


Meditationsangebote im Rahmen der Vita Contemplativa

Termine: Sa 18.10. / Sa 29.11.25 / Sa 24.01.26, 10:00-14:00 Uhr, Hospitalhof, Büchsenstr. 33

»Man muss die Segel in den unendlichen Wind stellen, dann erst werden wir spüren, welcher Fahrt wir fähig sind.« Alfred Delp

In der Tradition christlicher Mystik ist Kontemplation eine besondere Form der Meditation. Sie kann in eine Ruhe leiten, die dadurch entsteht, dass sich das »Alltags-Ich« zurücknimmt und Raum schafft für achtsame Präsenz. Konkrete Schritte helfen dabei, Zerstreuung und Ablenkung hinter sich zu lassen und überraschend neue Perspektiven zu erfahren. Wird uns der Innenraum in unserer Seele bewusst, kann uns das Geheimnis göttlicher Gegenwart begegnen und bewegen.

Das Angebot ermöglicht mit kurzen Impulsen das Kennenlernen unterschiedlicher Übungen (Sitzen in der Stille, meditatives Gehen, Gebetsgesten, Gebet der Sammlung) und richtet sich an Interessierte und Vertiefung Suchende gleichermaßen. Ein leichter Imbiss wird in der Mittagspause gestellt.

MIT Hella Kaupp, geistliche Begleiterin und Kontemplationsbegleiterin (FSK), hella.kaupp@web.de

KOSTENBEITRAG (nach Möglichkeit): 20,00 €

ANMELDUNG im Citykirchenbüro, E-Mail: citykirchen-stuttgart@elk-wue.de, Tel. 0711 / 2068-317